letzte Aktualisierung am 27. März 2022
Dessau
Hier ein bischen zur Geschichte von Dessau:
Dessau
ist
reich
an
Traditionen.
Die
Stadt
mit
ihren
etwa
81
000
Einwohnern
liegt
in
einer
außerordentlich
reizvollen,
kulturhistorisch
durch
Nutzung
und
Gestaltung
geformten
Auenlandschaft
an
Mulde
und
Elbe,
die
inzwischen
zu
großen
Teilen
als
Biosphärenreservat "Mittlere Elbe" von der UNESCO unter Schutz gestellt wurde.
12.
Jahrhundert:
Im
Jahre
1213
erstmals
urkundlich
erwähnt,
lassen
jedoch
andere
Zeugnisse
bereits
für
das
12.
Jahrhundert
eine
planmäßige
Gründung
Dessaus
als
Marktsiedlung
auf
einer
hochwasserfreien
Talsandzunge
zwischen
dem
Altsiedelland
und
eroberten
slawischen
Gebieten
vermuten.
Weit
ältere
Orte
im
heutigen
Stadtgebiet
(Kühnau,Stene,Sollnitz)
deuten
auf
eine
frühe
und
dichte
Besiedlung
des
Raumes.
15.
Jahrhundert:
Nachdem
Dessau
im
Laufe
des
15.
Jahrhunderts
mehrfach
dem
zeitweiligen
Aufenthalt
des
Hofes
der
Askanier
(Anhaltiner)
und
damit
der
Landesverwaltung gedient hatte, wurde die Stadt ab 1471 zu deren fester Residenz.
16.
Jahrhundert:
Einen
ersten
Aufschwung
erlebte
Dessau
im
16.
Jahrhundert.
Urbarmachung
und
Entwässerung
des
umliegenden
Landes,
Erweiterung
der
Stadtgrenzen,
Bau
der
ersten,
hölzernen,
Brücke
im
Bereich
der
mittleren
Elbe
und
die
Errichtung
prächtiger
Bauten
im
Auftrag
der
Fürsten
von
Anhalt
kennzeichnen
diese
Zeit.
Nur
der
Johannbau
als
westlicher
Flügel
des
Stadtschlosses
(1530
bis1534)
-
zugleich
eines
der
wichtigsten
Bauwerke
mitteldeutscher
Renaissancebaukunst
-
und
die Marienkirche (1506-1534) blieben davon erhalten.
Aus
der
Zeit
enger
Kontakte
der
anhaltischen
Fürsten
zu
den
Wittenberger
Reformatoren
um
Luther
verwahrt
die
Anhaltische
Landesbücherei
eine
umfangreiche
Privatsammlung
von
Reformationschriften
-
die
Fürst-Georg-Bibliothek.
Der
Übertritt
der
anhaltischen
Fürsten
zum
reformierten
Glaubensbekenntnis
hatte
weitreichende
Folgen.
Enge
Beziehungen
zur
Kurpfalz,
Brandenburg
und
den
Niederlanden
entstanden.
17.
Jahrhundert:
Unter
der
Herrschaft
Johann
Georg
II.(1660-1693),
der
Juden
und
Lutheranern
die
öffentliche
Ausübung
ihrer
Gottesdienste
gestattete,
erholte
sich
Dessau
langsam
von
den
Folgen
des
30jährigen
Krieges
und
prosperierte,
unterstützt
auch
von
Georgs
Gemahlin
Henriette
Catharina
von
Nassau-Oranien,
zu
einem
wirtschaftlichen
und
kulturellen
Zentrum.
Durch
diese
Heirat
kam
auch
eine
Bildersammlung
niederländischer
und
flämischer
Maler,die
"Oranische
Erbschaft",
nach
Dessau,
die
den
Grundstock
der
umfangreichen
Sammlungen
der
Anhaltischen
Gemäldegalerie bildete.
18.
Jahrhundert:
Leopold
I.
von
Anhalt
Dessau
(1676
-
1747)
-
der
"Alte
Dessauer"
-
diente
als
Generalfeldmarschall
in
preußischen
Diensten.Er
ließ
neue
Straßenachsen
anlegen,
erweiterte
die
Stadt,
gründete
fürstliche
Domänen
und
schuf
mit
seinem
Wirtschaftsregime
eine
der
Grundlagen
für
das
Reformwerk
seines
Enkels,
des
als
"Vater
Franz"
verehrten
Leopold
III.
Friedrich
Franz
(1740
-
1817).
Unter
dessen
Regierung
entwickelte
sich
Dessau
zu
einem
Zentrum
der
deutschen
Aufklärung
mit
bedeutenden
Zeugnissen
der
Bildung
und
Kultur,
der
Weltoffenheit
und
des
humanistischen Geistes.
Freunde
und
Berater
des
Fürsten,
wie
Erdmannsdorff,
Eyserbeck
und
Schoch,
unterstützten
ihn
bei
der
Gestaltung
des
Dessau-Wörlitzer
Gartenreiches
als
Ausdruck
der
Ideale
von
Aufklärung
und
Humanismus.
Von
weiteren,
über
die
Grenzen
Anhalts
hinauswirkenden
Reformprojekten
ist
vor
allem
der
Versuch
Basedows
bekannt,
von
hier
aus
das
Schulwesen
in
Deutschland
neu
zu
gestalten.
Das
1774
gegründete
Dessauer
"Philanthropinum"
gilt
als
das
früheste
Modell
einer
staatlichen,
auf
Naturwissenschaften
und
praktisches
Leben
orientierten
Schule
Deutschlands,
von
der
auch
die
Einführung
des
Turnens
als
Unterrichtsfach
wie
überhaupt
starke
Impulse für die Sportentwicklung ausgingen.
19.
Jahrhundert:
In
der
Zeit
von
1863
bis
1918
war
Dessau
die
Hauptstadt
des
gesamten Herzogtums Anhalt.
Die
ab
Mitte
des
19.Jahrhunderts
zunächst
langsam
einsetzende
Industrialisierung
veränderte
das
Gesicht
der
Stadt.Der
Gasindustrie
folgten
Maschinenbau
,
chemische
Industrie
und
Flugzeugbau.Als
Hugo
Junkers
nach
Arbeiten
an
Großmotoren
und
Gasgeräten
sich
der
Konstruktion
von
Flugzeugen
zuwandte
-
1919
entwickelte
und
baute
er
das
erste
verspannungslose
Ganzmetall-Verkehrsflugzeug
der
Welt
-
dominierten
die
Junkers-Werke
bald
die
Industriestruktur
der
Stadt.
Mit
der
Industrialisierung
wuchs
die
Bevölkerung.Zahlreiche,
architektonisch
und
soziologisch
bedeutsame
Siedlungen
entstanden
seit
den
90er
Jahren
in
und
um
Dessau,
darunter
die von Walter Gropius entworfene Bauhaus-Siedlung in Dessau - Törten.
20.
Jahrhundert:
1926
siedelte
das
aus
Weimar
vertriebene
Bauhaus
nach
Dessau
über
und
fand
hier
günstige
Entwicklungsbedingungen.
Architektur
und
Kunst,
Technik
und
Design
wurden
weltweit
vom
Bauhaus
beeinflußt.
Walter
Gropius,
Paul
Klee,
Wassily
Kandinsky,
Lyonel
Feininger,
Oskar
Schlemmer,
Laszlo
Moholy-Nagy,
Marcel
Breuer
und
Mies
van
der
Rohe
arbeiteten
hier
neben
vielen
anderen.
1932
erzwangen
die Nationalsozialisten die Schließung des Bauhauses Dessau.
Aus
den
1933
verstaatlichten
Junkers-Werken
entstand
ein
Rüstungszentrum
der
Luftwaffe,dem
zahlreiche
alliierte
Luftangriffe
galten,
die
schließlich
84%
der
Innenstadt
zerstörten.
Der
Wiederaufbau
begann
1951
und
brachte
der
Stadt
zunächst
einige
neoklassizistische
Gebäude,
denen
bald
zahlreiche
Plattenbauten
folgten,
während
Altbausubstanz
verfiel.
Dessau
wurde
zu
einem
großindustriellen
Zentrum der DDR.
ab 1990:
Seit
1990
hat
sich
in
Dessau
architektonisch,
infrastrukturell
und
funktionell
viel
verändert.
Zahlreiche
historische
Gebäude
und
Anlagen
wurden
restauriert,
Lücken
geschlossen, attraktive Einkaufs- und Erlebnisbereiche sind im Zentrum gewachsen.
1993
entstand
in
einem
wieder
aufgebauten
Meisterhaus
das
Kurt-Weill-Zentrum,
dessen
jährlich
veranstaltetes
Kurt-Weill-Fest
national
und
international
viel
Beachtung
findet.
Die
im
Jahre
1986
(neu)
gegründete
Institution
Bauhaus
besteht
seit
1994
als
Stiftung
von
Bund,
Land
und
Stadt
Dessau
und
der
ehemalige
Flugplatz
der
Junkerswerke
wurde
1994
wieder
in
Betrieb
genommen.
Das
"Anhaltische
Theater"
hat
wieder
einen
Platz
unter
den
großen
deutschen
Bühnen,
und
eine
spezifische
Form
der Vermarktung von Industrieflächen ist als "Dessauer Weg" im Gespräch.
Als
drittgrößte
Stadt
des
Bundeslandes
Sachsen-Anhalt
und
Oberzentrum
der
Region
ist
Dessau
heute
Sitz
zahlreicher
Landesbehörden
und
künftig
auch
des
Umweltbundesamtes.
Als
Teil
der
Korrespondenzregion
der
Expo2000
und
Modellstadt
des
Projektes
"Städte
der
Zukunft"
des
Bundesamtes
für
Bauwesen
und
Raumordnung
fühlt
sich
Dessau,
wie seit über 200 Jahren, der Zukunft verpflichtet.
Quelle: http://dessau.de/Deutsch/Stadtportraet/Dessauer-Geschichte/
am 1. Juli 2007 Fusion zur Stadt Dessau-Roßlau